Publikation: Gebäudeinstallation
Verlag: Der Wirtschaftsverlag
VÖ: September 2025
Website: https://wirtschaftsverlag.at/gebaeude-installation

Roman Aschl, CEO des Entwässerungssystem-Spezialisten Aschl, findet im Gespräch mit der Gebäude Installation „Klare Worte“. Er spricht über seine Strategie für die kommenden Jahre, die Expansion in Deutschland und in der Schweiz- und sein ganz persönlicher Wunsch ans Christkind.
Roman Aschl über das laufende Geschäft:
Im ersten Haljahr 2025 war die Entwicklung insgesamt eher verhalten. Man spürt in vielen Bereichen eine gewisse Zurückhaltung, Unternehmen agieren vorsichtig und Entscheidungen werden häufig aufgeschoben. Besonders positiv fällt jedoch auf, dass sich der Sanierungsbereich stabil entwickelt hat. Hier konnten wir eine kontinuierliche Nachfrage feststellen, was zeigt, dass Investitionen in bestehende Bauten auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten nicht aufgeschoben werden. Gerade weil Neubauprojekte deutlich zurückgegangen sind, rückt die Sanierung in den Mittelpunkt. Wir konnten dadurch Rückgänge in anderen Segmenten ausgleichen. Insgesamt lag unser Auftragseingang auf Vorjahresniveau – angesichts des schwierigen Marktumfelds ist das durchaus ein solides Ergebnis.
Wie sehr ihn die Flaute im Bau betrifft:
Die Flaute im Wohnbau betrifft uns nur am Rande, da wir in diesem Segment kaum tätig sind. Unsere Stärke liegt traditionell in Industrie-, Gewerbe- und Wellnessprojekten. Diese Bereiche laufen weiterhin zufriedenstellend, teilweise sogar stabiler, als wir es in der aktuellen Lage erwartet hätten. Besonders positiv entwickelt sich der Tourismusbereich Hier sehen wir eine erfreuliche Investitionsbereitschaft, die uns auch in diesem Jahr eine gute Auftragslage beschert hat. Natürlich beobachten wir die Entwicklungen im Wohnbau aufmerksam, aber für uns selbst spielt dieses Segment keine große Rolle. Eine wirkliche Erholung erwarten wir mittelfristig, kurzfristig ist sie schwer absehbar.
Mit welchen Maßnahmen er auf das Umfeld reagiert:
Unsere Antwort auf die unsichere Lage ist, uns auf unsere Stärken zu konzentrieren. Dazu gehört vor allem die konsequente Verbesserung unserer Servicequalität. Wir wollen für unsere Kunden jederzeit ein verlässlicher Partner sein, egal wie angespannt das Umfeld ist. Parallel investieren wir gezielt in Marketing, um unsere Reichweite zu erhöhen und neue Kundengruppen zu erreichen. Gleichzeitig arbeiten wir kontinuierlich an Optimierung unserer Logistik. Effizienz und Verlässlichkeit sind in der heutigen Zeit entscheidend, und genau hier setzen wir an. So stellen wir sicher, dass wir auch in einem schwierigen Umfeld stabil und wettbewerbsfähig bleiben
Über die strategischen Ziele für die kommenden fünf Jahre:
Ein zentrales Ziel ist der Ausbau unserer Geschäftsfelder in Deutschland und der Schweiz. Beide Märkte bieten uns enormes Potenzial, und wir sind überzeugt, dass wir dort in den nächsten Jahren noch deutlich wachsen können. Wir möchten unsere Marktanteile erhöhen und unsere Marke als Synonym für Qualität und Zuverlässigkeit positionieren. Darüber hinaus wollen wir unsere Innovationskraft ausbauen. Wir verstehen uns nicht nur als Lieferant, sondern als Problemlöser. Diese Rolle wollen wir in Zukunft noch stärker einnehmen.
Wie er diese Ziele erreichen will:
Die Grundlage für unsere Wachstumspläne ist der Ausbau unserer Infrastruktur. Derzeit errichten wir ein neues Logistikzentrum und erweitern unseren Forschungs- und Entwicklungsbereich deutlich. Damit schaffen wir die Basis, neue und verbesserte Produkte schneller auf den Markt zu bringen. Wir verfügen über viele Ideen, die uns von Kunden immer wieder herangetragen werden. In der Vergangenheit fehlte uns jedoch die Kapazität, diese systematische umzusetzen. Mit dem neuen Entwicklungs- und Logistikzentrum können wir unsere Innovationskraft voll entfalten. Wir sind überzeugt, dass uns dies in den kommenden Jahren einen echte Wachstumsschub verschaffen wird.
Über ein Thema, das ihm besonders am Herzen liegt:
Ein Thema, das mir persönlich sehr wichtig ist, betrifft die administrativen Anforderungen. In den letzten zehn Jahren sind diese massiv gestiegen. Für mittelständische Unternehmen bedeutet das einen hohen bürokratischen Aufwand, der Ressourcen bindet und viel Zeit in Anspruch nimmt. Ich würde mir wünschen, dass man diesen Trend umkehrt und die Anforderungen wieder auf ein vernünftiges Maß reduziert. Das würde nicht nur uns, sondern vielen Unternehmen helfen und Freiraum für das Wesentliche schaffen: nämlich die eigentliche Arbeit, die Entwicklung neuer Produkte und den direkten Kontakt mit Kunden. Wenn ich also einen Wunsch frei hätte, dann wäre es genau das – mein ganz persönlicher Wunsch ans Christkind.